Verkehrsgespräch zur B15neu mit Martin Burkert

Veröffentlicht am 07.03.2017 in MdB und MdL

Nutzten die Chance Vor- und Nachteile der B15neu auszuloten: Bürgermeister Peter Forstner (re.) mit den Vertretern des AK Labertal und SPD-Verkehrsexperte Martin Burkert, MdB (Mitte)

B15neu bleibt weiterhin ein heißes Thema

SPD-AK Labertal im Gespräch mit Verkehrsexperten Martin Burkert – Funkloch birgt Sicherheitsrisiko

Am Salzsilo an der Neufahrner Ausfahrt der B15neu trafen sich am vergangenen Samstag die Vertreter des SPD-AK Labertal mit Bürgermeister Peter Forstner und dem SPD-Verkehrsexperten Martin Burkert zum Vor-Ort-Termin: Thema war – wie sollte es anders sein - die B15neu. Martin Burkert warf einen Blick zurück, berichtete über die aktuellen Ausbauplanungen und prophezeite den Bürgermeistern an der B15alt noch viel Arbeit.

„Die B 15neu bleibt auch nach der Erstellung und Abstimmung des  Bundesverkehrswegeplans ein heißes Thema“, so Martin Burkert gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Bürgermeister Peter Forstner aus Neufahrn, aber auch die anderen Vertreter der SPD im Labertal, nutzten die Gelegenheit, sich über die weitere Entwicklung der neuen Verkehrsachse zu informieren. Weitere Anschlussstellen, LKW Parkplätze, die Entwicklung der Gemeinden an der Bundesstraße aber auch möglicher Mautausweichverkehr wurden angesprochen.

Martin Burkert warf zuerst einen Blick zurück auf die langwierigen und schwierigen Vorplanungen, die vielen Gegner und Befürworter der neuen Bundesstraße. Auf der einen Seite der Naturschutz, auf der anderen Seite die Unternehmen – in diesem Spannungsfeld sei es nicht einfach gewesen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Beim aktuell entstehenden Bauabschnitt habe man sich schließlich an die Bürgermeister vor Ort gewandt und deren Votum berücksichtigt, nachdem die Eingriffe in die Natur durch weitreichende Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden konnten. „Sie tragen auch das Risiko ihrer Entscheidung hautnah. Bei der nächsten Kommunalwahl werden die Menschen vor Ort darüber entscheiden, ob ihr Bürgermeister das Beste für seine Kommune erreicht hat“, so Martin Burkert, der auf die weiterhin unklare Weiterführung der B15neu Richtung Rosenheim verwies.

Viele Neubürger in den Gemeinden an der B15neu

Der Neufahrner Bürgermeister Peter Forstner und Marktgemeinderätin Franziska Gruber-Schmid aus Ergoldsbach berichteten einhellig über die positive Entwicklung der Kommunen an der B15neu. Die Bevölkerung wachse, die Baugebiete würden schnell belegt und die Handwerkerschaft nütze, ebenso wie die Berufspendler, die schnelle Verbindungen in Richtung Regensburg und Landshut/München. Der Verkehr auf der alten B15 habe zwar noch nicht so viel nachgelassen wie erwartet, aber die Entlastung der Ortskerne sei deutlich spürbar. Mit Ungeduld wird die weitere Auffahrt zwischen Neufahrn und Ergoldsbach erwartet, soll sie doch weiteren Verkehr durch die jeweilige Ortsmitte vermeiden.

Eigene Auffahrt für Mallersdorf-Pfaffenberg in greifbarer Nähe

Martin Burkert konnte berichten, dass auch im Bereich Mallersdorf-Pfaffenberg eine eigene Auffahrt gewünscht werde. Hier konnte er den Anwesenden Hoffnung machen und verwies auf Pläne, auf dem Gemeindegebiet Mallersdorf-Pfaffenberg einen mit Sanitäranlagen ausgebauten LKW-Parkplatz zu errichten. „Damit steigen natürlich die Chancen für eine zusätzliche Auffahrt“, so Martin Burkert. Somit habe sich die Entscheidung des Marktgemeinderats, von der Labertaltrasse Abstand zu nehmen, als richtig erwiesen, so AK Sprecher Rainer Pasta. Nun gelte es die Möglichkeiten für eine weitere Auffahrt auszuloten und die Verkehrsführung hierzu intelligent zu lösen.

Nötig sei der LKW-Parkplatz, weil deutschlandweit an den Autobahnen und Bundesstraßen schon jetzt Tausende Stellplätze für Lkw fehlten. Ein Grund dafür sei der Güterverkehr, der in den vergangenen Jahren stark zugenommen habe - und weiter wachsen werde. Martin Burkert sprach von einer prognostizierten Zunahme von erschreckenden 38 Prozent bis zum Jahre 2030.

Mautausweichverkehr wird ein Problem werden

Intelligente Lösungen braucht es deshalb auch für die weitere Gestaltung der Ortszentren an der alten B15, wenn der Anschluss an die Autobahn bei Essenbach fertig gestellt wird, so Martin Burkert. „Nur kurz werden die Bürgermeister die Möglichkeit haben, die alte Bundesstraße mit den Mitteln der Staatsregierung so zu ertüchtigen, dass nach der Umwidmung zur Staatstraße die Durchfahrten für den Mautausweichverkehr uninteressant werden“, bekräftigte der SPD-Verkehrsexperte. Auf Durchfahrtsverbote sollten sich die Bürgermeister nicht verlassen, so etwas sei im CSU-geführten Bayern fast unmöglich. „Wer die Gelegenheit verpasst, die baulichen Maßnahmen anzustoßen und durchzuführen solange der Freistaat für die Bundesstraße verantwortlich ist, wird später die Kosten für zwingend nötige Einbauten selber tragen müssen“, warnte Burkert die verantwortlichen Kommunalpolitiker.

Funkloch an der B15neu ist ein Sicherheitsrisiko

Wie Martin Burkert feststellen musste, befindet sich die Ausfahrt Neufahrn in einem großräumigen Handy-Funkloch. Die anwesenden Diskussionsteilnehmer konnten dies nur bestätigen. Für den Vorsitzenden des Bundestagsausschusses „Verkehr und Digitale Infrastruktur“ ist dies ein unmöglicher Zustand und er forderte von „Breitbandminister“ Söder schnelle Verbesserungen. „Es ist unverantwortlich, eine starkbefahrene Straße wie die B15neu, noch dazu mit einer vielgenutzten Ausfahrt, in einem Funkloch zu belassen. Im Fall eines Unfalls können die Betroffenen nicht einmal Hilfe holen, weil ihre Handys keinen Empfang haben“, zeigte sich Burkert entsetzt. Sollte etwas passieren und es zu vermeidbaren Opfern kommen, würde alleinig die bayerische Staatsregierung hierfür die Verantwortung tragen.

 

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