SPD im DIALOG mit Andrea Dengler - Radverkehrsbeauftragte der Stadt Straubing

Veröffentlicht am 30.09.2022 in Ortsverein

Stadtrat Ludwig Kerscher (li.) und Referentin Andrea Dengler (re.) diskutierten mit den Mitgliedern der Radsportabteilung des TSV Geiselhöring die aktuelle Situation in Geiselhöring

 

Geiselhöring - eine „Fahrradfeindliche Stadt“!?

Diskussionsabend der SPD zeigt viele Mängel und fehlendes Engagement auf

Am vergangenen Donnerstag lud die Geiselhöringer SPD in ihrem Gesprächsforum „SPD im DIALOG“ zum Thema „Fahrradfreundliche Stadt“ ein. Die Radverkehrsbeauftragte der Stadt Straubing, Andrea Dengler, stellte sich in der Taverne Korfu den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Unter Mitwirkung der Radsportabteilung des TSV Geiselhöring entspann sich schnell eine angeregte und themenbezogene Diskussion.

Vor der Dialog-Veranstaltung verschaffte sich die Fahrradbeauftragter der Stadt Straubing und Referentin der Abendveranstaltung Andrea Dengler, in Begleitung von SPD-Ortsvorsitzendem Michael Meister, einen Überblick zur Lage in Geiselhöring – natürlich auf dem Rad. „Man muss die Situation aus Sicht des Radfahrers erleben, sonst kann man sie nur schlecht beurteilen“, so Dengler, die ihre Aufgabe sichtlich lebt. So reiste sie trotz des schlechten Wetters vorbildlich nicht nur auf dem Fahrrad aus Straubing an, sondern fuhr auch am späteren Abend mit diesem wieder nach Hause. Somit hatte sie die Sympathien der Geiselhöringer Radfahrfreunde sofort auf ihrer Seite. Zur Diskussionsrunde fand sich eine stattliche Anzahl von Mitgliedern der Radsportabteilung des TSV Geiselhöring unter Leitung von Dr. Hubert Ammer ein und wurden von SPD-Ortsvorsitzendem Michael Meister herzlich begrüßt. Gerade die Mitglieder der Radsportabteilung, allen voran Tourenleiter Heinz Bohnert, konnten die Diskussion mit immer neuen Beispielen und Anregungen bereichern.                    

Schotterpisten und Schlaglöcher statt funktionierender Radwege

Dengler berichtete kurz über die Teilnahme der Stadt Straubing an der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune (AGfK) und ihre Aufgabe als Bauingenieurin im Tiefbauamt in Sachen Fahrradverkehr. Daraufhin wurde sie umgehend mit Problemen der Geiselhöringer Radfahrer konfrontiert. Vom Kopfsteinpflaster in der Alfred-Heindl-Straße als Gefahrenpunkt für Radfahrer über die „unbenutzbaren Radwege“ im Bereich Hainsbach bis hin zur Situation am Stadtplatz wurden viele neuralgische Punkte aufgeführt. Schließlich kamen die Radler zu dem Schluss: „Geiselhöring hat eher das Prädikat ´Fahrradfeindliche Stadt´ verdient!“

Andrea Dengler, die sich vorab einige markante Situationen angesehen hatte, erklärte, dass es nicht reiche Fahrradwege auszuweisen und – wie in Geiselhöring – über ein Leaderprojekt des Landkreises zu beschildern. „Fahrradwege gibt es nicht so nebenbei! Die muss man planen, bauen und unterhalten“, so Dengler. Hier habe sie in Straubing den Vorteil, dass sowohl der Oberbürgermeister als auch die Mehrheit im Stadtrat hinter dem Projekt „Fahrradfreundliche Stadt“ stünden.

„Fahrradfreundliche Stadt“ muss Chefsache sein

Dass dies in Geiselhöring nicht so ist, davon konnten die Fahrradfreunde ein Lied singen. Viele Gespräche, Hinweise und Bitten habe man in den letzten Jahren an Bürgermeister Lichtinger und die Stadtverwaltung herangetragen – ohne Erfolg. Es wurde sogar berichtet, dass die Bemängelung der Grob-Schotterpisten, die als Radwege ausgewiesen sind, auf völliges Unverständnis in der Stadtverwaltung stießen – ein Problem, dass bereits im Kommunalwahlkampf an die SPD herangetragen wurde. So forderte die SPD die Förderung eines eigenen Fahrradbewusstseins, die Anbindung aller Ortsteile und ein nachhaltiges Verkehrskonzept, das allen Verkehrsteilnehmern gerecht werde.

Die ganze Problematik in Sachen ´Fahrradfeindliche Stadt´ wurde an der Absicht der Gemeinde Sünching, eine Radfahrverbindung nach Geiselhöring zu schaffen, erläutert. Im März diesen Jahres wurde in der Presse berichtet, dass in Absprache mit der Stadt Geiselhöring der Bau eines Radweges von Sünching (Sportgelände) über den Ortsteil Am Hardt, vorbei am ehemaligen Munitionsdepot und Schelmenloh, nach Geiselhöring beantragt wurde. Dies konnte Stadtrat Ludwig Kerscher bestätigen. Schnell kam Kritik der Jäger auf, die keine Radfahrer im Wald haben wollten. Ebenso werden viele beanstandete „Radwege“ von den Jagdgenossenschaften gepflegt und für Radfahrer untauglich hergerichtet – die Radfahrfreunde vermuten einen Zusammenhang.

„Geiselhöring könnte mehr tun!“

Andrea Dengler zeigte im Laufe des Gespräches einige Verbesserungs- und Umsetzungsmöglichkeiten auf, die Stadtrat Ludwig Kerscher demnächst als Antragspaket in den Stadtrat einbringen wird. Dengler zeigte sich überzeugt, dass in Absprache mit der Polizei und dem Bauamt Geiselhöring doch etwas fahrradfreundlicher werden könnte. Natürlich seien die aktuelle Verkehrssituation im Stadtgebiet auf den Autoverkehr zugeschnitten und für Fußgänger wurde das Nötigste getan – nun kommen die Radfahrer und wollen ebenfalls ihren berechtigten Anteil am öffentlichen Raum, so Dengler. Die Referentin wies in diesem Zusammenhang auf viele Fahrradständer im Stadtgebiet hin, die weder zeitgemäß noch sicher seien. Anhand von Beispielen aus Straubing stellte sie Alternativen dar. Hier erinnerte Stadtrat Ludwig Kerscher, dass er unmittelbar nach seiner Einsetzung als Stadtrat hierzu einen Antrag eingebracht habe, der wohlwollend geprüft werden sollte. – „Monate ist es her und passiert ist nichts. Aber ich bleibe dran“, versprach Kerscher.

Fernradler nicht vergessen

Die Einbindung in das bayernweite Fahrradwegekonzept stelle für Geiselhöring einige Aufgaben dar, so Dengler. Um dem heutigen Fahrradtourismus gerecht zu werden, und den will die Stadt ja auch haben, müsse Geiselhöring den Bedürfnissen der Fernradler ebenso gerecht werden, wie den Forderungen den eigenen Radfahrern. Man könne nicht auf das Fahrrad als Alternative zum Auto verweisen, andererseits aber nichts dafür tun. Dengler zeigte sich überzeugt: „Geiselhöring könnte mehr tun!“

 

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