Leserbrief

Veröffentlicht am 19.05.2021 in Ortsverein

Leserbrief vom 19.5.21 in Laberzeitung/Straubinger Tagblatt

Die Wahrheit siegt!

Zum Artikel „Radfahrer in Solidarität" und zum Leserbrief „Viel Fantasie" von Rudolf J. Brandl in der Ausgabe vom  Montag:

Nun, es waren sicher nicht die Arbeiter-Radfahrer „Solidarität" in Geiselhöring, aus denen der  Radfahrerverein Sallach  entsprungen ist. Und es waren sicher auch nicht die sozialdemokratischen  Radler, die am 10. Juni 1923 für die bürgerlichen „Gutsbesitzer,  Landwirte, Bahnhofsvorstand,  Gewerbetreibende" in Sallach Pate standen.
Auch wenn in der Sallacher Chronik der Name „Solidarität" nicht vorkommt, wird es ihn doch gegeben haben. Die Arbeiter-Radfahrervereine in den  niederbayerischen Arbeiterhochburgen  Dingolfing, Landshut, Wartenberg,  Straubing, Neufahrn, Eggenfelden, Ergoldsbach,  Moosburg,  Landau und Herrngiersdorf gehörten alle, wie auch Geiselhöring, der Bundesvereinigung „Solidarität" an.

Für die Arbeiter waren die Radfahrervereine wichtig: Es wurden billige Fahrräder angeboten,  mit denen  man auch einen weiter entfernten, besseren Arbeitsplatz erreichen konnte. Sie konnten dadurch auch ihre Freizeit sinnvoller gestalten und mussten nicht hinter den wohlbegüterten bürgerlichen Radfahrern, die sich natürlich auch zu Vereinen zusammenschlossen, hintanstehen.  Umso stolzer war ihr Ruf „All frei!" zu hören, denn die Bürgerlichen grüßten mit „All Heil".

Nur weil die geschichtlichen Tatsachen  nicht ins eigene Weltbild passen, ist es schon vermessen, einem anderen Autor „viel Fantasie", „Vereinnahmung" und Falschdarstellung  vorzuwerfen, wenn er nachweisliche, geschichtliche Fakten präsentiert. Herrn Brandl empfehlen wir den Besuch im Staatsarchiv Landshut, wo er unter der Signatur  „BezA -LRA Mallersdorf Nr. 1164" sein Wissen entsprechend erweitern kann.

Barbara Kasberger,
Michael Meister
 Ortsvorsitzende  der SPD Geiselhöring

 

 

Leserbrief des Rudolf J. Brandl, Sallach vom 17.5.21 in Laberzeitung/Straubinger Tagblatt

Viel Fantasie

Zum  Artikel „Radfahren  in Solidarität" in der Ausgabe vom Mittwoch:

Der Autor dieses Berichts hat mit viel Fantasie  die zu  Anfang der 20er-Jahre zahlreich entstandenen Radler-Vereine für die SPD vereinnahmt. Historisch stellt sich die Sache allerdings anders dar. Von den drei abgebildeten Postkarten stammt keine aus unserer Gegend. Bei der dritten Karte ist zu lesen: „Gruß aus Berlin".

Beim  Sportverein  Sallach wird eine Chronik verwahrt, in der auch die Gründung der Radler-Vereinigung Sallach, gegründet 5. Januar 1922, in allen Details beschrieben wird. Darin wird  auch der Radlerverein Geiselhöring  erwähnt, der vermutlich schon im Vorjahr gegründet wurde,  denn  eine Abordnung nahm bei der Gründung der Radler-Vereinigung  Sallach teil.
Auch die Namensgebung  „Solidarität" hat mit unserer Gegend nichts zu tun. Dieser Name  kommt in der Chronik von Sallach auch nicht vor.

Die Radler-Vereinsgründungen waren in unserer Region sehr zahlreich und die zugehörigen Dörfer sind namentlich in der Chronik erwähnt.  Am  5. Januar 1922 gab es 58 Gründungsmitglieder in Sallach, dabei waren Gutsbesitzer, Landwirte, Bahnhofsvorstand, Gewerbetreibende etc.  Nach dem verlorenen Krieg 1918  und den aufgebürdeten Reparationskosten war unsere Bevölkerung bemüht, sich nett zusammenzufinden und aufzustellen. Dabei waren diese Vereinsgründungen ein passendes Mittel. Man versuchte auch, in der grassierenden Inflation zu überleben.
 

 

 

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