Was Sie schon immer über unser Trinkwasser wissen wollten:

Veröffentlicht am 26.01.2018 in Kommunalpolitik

Durch das kurzweilige Wechselspiel zwischen Frage und Antwort erfuhren die Zuhörer, dass das  Geiselhöringer Trinkwasser überwiegend aus den Brunnen in Greißing und Sallach gespeist wird. Lediglich die Ortsteile Pönning und Oberharthausen werden aus den Brunnen des Wasserzweckverbandes Spitzbergen versorgt.

Das Geiselhöringer Trinkwasser ist von guter Qualität und alle Grenzwerte werden unterschritten. Insbesondere bei der Nitratbelastung sehe es sehr gut aus, so die Experten:  „Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50mg/Liter wird vor allem beim Wasser des WZV Spitzbergen mit einem stabilen Wert von nur 20 mg/Liter deutlich unterschritten. Das Wasser aus dem Brunnen Sallach liegt mit 40 mg/ Liter ebenfalls unter dem Grenzwert und die Nitratbelastung ist stetig fallend. „Den Nitratwert weiter zu senken, ist unser großes Ziel“, so Werkleiter Ludwig Sigl. „In Mallersdorf werde deshalb eine Aufbereitungsanlage gebaut, um die Trinkwasserqualität im gesamten Versorgungsgebiet auch langfristig auf gutem Niveau halten zu können. Auch die neue Düngeverordnung bringe eine spürbare Verbesserung, so Sigl. „Biogasanlagen wurden nun in die Verordnung mit aufgenommen. Das bedeutet, dass Düngesubstrate aus den Biogasanlagen nun in die Ausbringmenge mit einberechnet werden müssen“. Bisher durften diese noch „oben drauf“ gepackt werden. Die Wasserzweckverbände versuchen aber auch ihrerseits durch Kooperationen mit den Landwirten zur weiteren Verbesserung der Qualität beizutragen. „Je weniger Stickstoffe bei den Bodenproben gemessen werden, umso höher sind die Zahlungen an die Landwirte“. Dies habe bereits zu spürbaren Verbesserungen geführt, so Franz Weiß.

Ein großes Problem, dass die Verbraucher in der Region ärgert, ist die hohe Wasserhärte. Diese liegt bei 20,2 – 20,5 Härtegraden. Eine Enthärtung sei nur durch den Verbraucher über eigene Enthärtungsanlagen im Haus möglich, so die Wasserversorger. „Um starke Verkalkung im Haus zu verhindern, ist die einfachste Lösung die Temperatur der Heizung von 65 Grad auf 55 Grad zu reduzieren“, so der Praxistipp der Wasserversorger.

Verbrauch wird steigen, aber Versorgungsschwierigkeiten sind nicht zu erwarten

Natürlich war auch der Wasserpreis und die Versorgungssicherheit ein großer Themenblock, der die Bürger und Bürgerinnen interessierte. „Der durchschnittliche Wasserpreis in Bayern liegt bei 1,55 Euro  pro 1000 Liter, das entspricht einem bemerkenswerten Preis von 0,0015 € pro Liter Wasser“, stellte Barbara Kasberger vorab fest. Der Wasserpreis in Geiselhöring liegt nach Auskunft der Wasserversorger zwischen 1,04 Euro (WZV Mallersdorf) und 1,06 Euro (WZV Spitzbergen) pro 1000 Liter. „Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch liegt in Geiselhöring bei 121 Liter pro Person und Tag. Der Bayerndurchschnitt liegt bei 133 Liter“, so Barbara Kasberger. 1918, also vor 100 Jahren, lag er noch bei 20 Liter pro Person und Tag, so Kasberger, die zu einer Einschätzung der zukünftigen Entwicklung nachfragte. „Der Verbrauch wird steigen, aber wir werden keine Versorgungsschwierigkeiten haben“, so die Aussage der Wasserversorger. „Bei unseren Tiefbrunnen gibt es kein Problem, sie werden durch die Alpen gespeist. Bei den Quellen und normalen Brunnen kann es durchaus zu Einschränkungen kommen, da diese durch Oberflächenwasser befüllt werden“, so Ludwig Sigl, der darauf verweis, dass der Mallersdorfer Zweckverband zwei neue Brunnen erschlossen habe. Gefahren für die Versorgung sehen die Fachleute nicht, weisen aber auf die Problematik von möglichen Verschmutzungen der Brunnen hin.

1000 Kilometer Wasserleitungen

Ein weiterer Fragenblock betraf das Leitungsnetz in Geiselhöring. Dies sei mit 1000 Kilometern sehr beachtlich, so die Versorger. Das Leitungsnetz weise einen Verlust von ca. 10% auf, diese konnte in der Vergangenheit bereits gesenkt werden. Probleme bereiteten mehr die Armaturen als die Rohrleitungen. Der Wasserzweckverband Mallersdorf habe in den letzten Jahren für die beiden neuen Brunnen und Investitionen in das Leitungsnetz rund ca. 6 Mio. ausgegeben, so Ludwig Sigl. Die letzte Leitungs-Erneuerung in Geiselhöring erfolgte in der Landshuter Straße bis Höhe Netto. In den nächsten Jahren soll diese Leitung Richtung Sallach weiter ausgebaut werden. „Die Leitungen liegen noch in den Gärten und hinter den Häusern. Wir planen eine Verlegung an der Staatsstraße“, so Sigl. Langfristig sei die Abschaltung der Greißinger Anlage geplant, weil eine Sanierung zu aufwendig sei. „Die Versorgung ist über Sallach und die neuen Brunnen aus Mallersdorf gesichert“, stellte Ludwig Sigl fest.

Funkwasserzähler – kommen die auch bei uns?

Auf die Frage nach der Verwendung von Funkwasserzählern, die in vielen Gemeinden zu großer Aufregung geführt hat, erfolgte die Antwort differenziert. „Die Verwendung von Funkwasserzählern wäre für den Wasserzweckverband eine Erleichterung“ so Sigl, „es werden aber bei uns noch keine verbaut.“

„Der Wasserzweckverband Spitzbergen hat diese bereits im Einsatz“, so Franz Weiß, der in diesem Unternehmen u.a. für die statistische Auswertung verantwortlich ist. „Jeder Zähler muss extra verschlüsselt werden, um den Datenschutz zu wahren. Die Ablesung ist sehr effizient: man fährt mit 40-50 Km/h an Anschlüssen vorbei und sammelt die Daten zum eingestellten Stichtag einfach per Funk ein“. Auf Wunsch des Kunden könne die automatische Sendung der Daten abgestellt werden, bestätigte Weiß. Eine Anpassung der Datenschutzverordnung sei hierzu geplant. Der WZV Spitzbergen plant die

Versorgungsschächte mit Funkzählern nachzurüsten, damit Fehler und Störungen schneller lokalisiert werden könnten.

 

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