Naturstrom statt Atom

Veröffentlicht am 11.05.2011 in Veranstaltungen

v. l.: Rainer Hummel, SPD-Kreisvorsitzender, Hubert Wittmann, Aufhausen, Herbert Weger, Sünching, Frau Hiltrud Meier-Staude, Armin Buchner, Schierling

Energiewende im Labertal I
projekt21plus informierte in Aufhausen über die realistischen Aussichten zum Atomausstieg

Hundert Prozent Erneuerbare Energien im deutschen Stromnetz! Geht das eigentlich? Eine hundertprozentige Antwort, nämlich „Ja“, gab auf diese Frage Frau Hiltrud Meier-Staude von der Münchner Beratungsgesellschaft projekt21plus bei der energiepolitischen Informationsveranstaltung des SPD-Kreisverbandes Regensburg-Land und des SPD-Ortsvereins Aufhausen im Gasthaus Helm in Haid. Die Energieexpertin legte im vollbesetzten Tagungsraum den Gästen ausführlich klar, warum Deutschland nicht längst eine Vollversorgung mit nachhaltigen Energien habe. Sie zeigte die Hintergründe des Strommarktes unter der Knute der vier großen Energie- und Atom-Konzerne und den damit verbundenen überhöhten Verbraucherpreisen auf.

Der Aufhausener SPD-Ortsvorsitzende, Hubert Wittmann, betonte in seiner kurzen Begrüßungsrede, dass die LandkreisSPD schon zu Beginn des Jahres, nicht erst nach der Fukushima-Katastrophe, diese Veranstaltung geplant habe, da die SPD schon seit fast dreißig Jahren den Ausstieg aus der Atomenergie und den Umstieg zu den Erneuerbaren Energien fordere. Wittmann freute sich über die Teilnahme des stellvertretenden Landrats Josef Weitzer, des SPD-Kreisvorsitzenden Rainer Hummel und des Sprechers des SPD-Arbeitskreises Großes und Kleines Labertal, Rainer Pasta aus Geiselhöring.

Die Geschäftsführerin von projekt21plus, Hiltrud Meier-Staude, stellte zu Beginn ihres Vortrages ihr Beratungsinstitut vor. Zum Kundenkreis gehören neben Einzelpersonen auch Unternehmen und Kommunen. Nicht zuletzt ihrer Kampagne sei es zu verdanken, dass die Landeshauptstadt München zu 100 Prozent in Erneuerbare Energien investiere und nicht mehr auf die Steinkohle als Atomersatz setze.

Ausführlich befasste sich Frau Meier-Staude mit den erneuerbaren Energiepotentialen von Wasserkraft, Geothermie und Biomasse bis hin zur Windenergie. Vor allem die Sonnenenergie sowie die Nutzung aller Energieeinsparungsmöglichkeiten beim Transport, im Haushalt und in der Wirtschaft wurden beleuchtet. Als entscheidender Faktor, so Hiltrud Meier-Staude, sei ein intelligentes, Computer-gestütztes Stromzähler- und –Kundenmanagement nötig, um regionale Stromversorgung durch die unterschiedlichen Energiequellen zu gewährleisten. Schließlich stehe der Auf- und Ausbau von Speicher-Technologie, Pumpspeicherkraftwerken und eines europaweiten, modernen Stromleitungsnetzes auf der Agenda einer Energiewende.

Bei konsequenter Nutzung des von der rotgrünen Bundesregierung geschaffenen Energieeinspeisungsgesetzes sehe selbst die Prognose der schwarzgelben Koalition die Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung von 20 Prozent im Jahr 2010 auf 38 Prozent im Jahr 2020 vor; die Prognose der alternativen Stromerzeuger gehe von 47 Prozent für den gleichen Zeitraum aus und das Bundesumweltamt rechne sogar mit einem 100-prozentigen Anteil der Erneuerbaren bis zum Jahr 2030, wenn die Rahmenbedingungen passen würden. Als Haupthindernisse auf dem Weg in die Energiezukunft nannte die Referentin die Preispolitik der großen Stromkonzerne zu Lasten der alternativen Energien und vor allem der deutschen Verbraucher. Meier-Staude: „Es sind nicht die Kosten für die Einspeisung der Erneuerbaren Energien, die den Strompreis in die Höhe treiben!“ Mit den überhöhten Strompreisen bezahle der deutsche Verbraucher die Investitionen der Konzerne im Ausland, insbesondere in Osteuropa. Beispiellos sei ihre massive Lobbyarbeit gegenüber der Politik – und gegenüber den Medien, fügte Martin Auer in der anschließenden Diskussion hinzu.

Laufzeitverlängerung schon vor der Bundestagswahl einkalkuliert
Hiltrud Meier-Staude belegte anhand entsprechender Veröffentlichungen, dass EON schon 2009, noch vor der Bundestagswahl, für 2030 einen Atomstromanteil von 11 Prozent einkalkuliert habe, obwohl nach dem rot-grünen Atomausstiegsgesetz dieser bei Null hätte sein müssen. Die Konzerne hätten schon vor der Wahl auf den schwarz-gelben Ausstieg vom Ausstieg gesetzt. Besonders die Verbraucher würden mit Lockvogelangeboten und Täuschungsmanövern an der Nase herumgeführt und ihnen das Geld mit Scheinangeboten aus der Tasche gezogen: „Wo bei EON Grün draufsteht, ist zu achtzig Prozent Atom und Kohle drin.“ Wie den „Goliaths“ der Stromerzeuger und ihren Monopolen beizukommen sei, beantwortete Hiltrud Meier-Staude mit einer intelligenten und mutigen „David-gegen-Goliath-Strategie. Dazu zählten konsequentes Energiesparen, der dezentrale Bau von neuen Anlagen, die Weitergabe von Informationen an die Bürger und die Einflussnahme auf die Politik von der Kommune bis zur EU nach Brüssel.

 

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