Nachhaltig mobil im ländlichen Raum

Veröffentlicht am 22.02.2018 in Regionalpolitik

Die Arbeitsgruppe „Nachhaltig mobil im ländlichen Raum“ mit Stefan Diewald (Mitte), Theo Göldl (2.v.li.) und Martin Kreutz (2.v.re.) wurden unterstütz von den Vorstandsmitgliedern Martin Schießwohl (re.) und Michael Wittmann (li.).

 

Intermodalität als Lösungsansatz

Arbeitsgruppe der KreisSPD macht Vorschläge zur Verbesserung des ÖPNV

"Der SPD-Kreisverband begrüßt, dass ab 1. März die grünen Umsteigekontrollkarten bei der kombinierten Nutzung des ÖPNV-Angebots in Stadt Und Landkreis wegfallen und das gemeinsame Angebot leichter genutzt werden kann“, so SPD-Kreisvorsitzender Martin Kreutz bei der Arbeitssitzung der Arbeitsgruppe „Nachhaltig mobil im ländlichen Raum“, die sich 2017 aus den Mitgliedern des Kreisvorstandes gebildet hat und am Dienstag im Gasthaus Solcher in Ehren erstmals tagte. Die Arbeitsgruppe des SPD-Kreisvorstandes sucht weiter Antworten auf die Mobilitätsfrage im ländlichen Raum, um bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Landkreises entsprechende Lösungen beisteuern zu können. Die bisherigen theoretischen Überlegungen in einer Internet-Cloud wurden nun in einer ersten Sitzung zusammengefasst und vorgestellt.
 

Die Kreistagsfraktion der SPD stehe uneingeschränkt hinter dem Vorhaben des Landkreises, den öffentlichen Nahverkehr noch weiter zu optimieren und auf die sich veränderten Bedürfnisse zuzuschneiden, bestätigte Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz. „Obwohl im Landkreis zwei Bahnlinien, 48 Buslinien, ein Jugend- und bald auch ein Seniorentaxi das Angebot des ÖPNV darstellen, bedarf es weiterer Angebote, um den Teufelskreis aus unattraktivem Angebot - geringem Kundenzuspruch – fehlende Fahrgastzahlen zu durchbrechen, so Stefan Diewald, Sprecher der Arbeitsgruppe.

Ausreichendes Linienbus-Angebot auch am Wochenende und in den Ferien

Eine unumgängliche Forderung der Arbeitsgruppe ist die Ausweitung des Tarifverbunds mit dem RVV in Richtung Regensburg, so Stefan Diewald, dem aber besonders die Situation im Schulbus-Linienverkehr am Herzen liegt: „Es kann nicht sein, dass auf einigen Landkreislinien die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich keinen Sitzplatz haben“. Dies sei nur möglich, weil der Schulbus im Linienverkehr eine gewisse Anzahl an Stehplätzen haben kann. Wenn es aber jeden Tag und immer wieder die gleichen Kinder trifft, muss einfach eine weiterer Linienbus, etwas zeitverzögert, eingesetzt werden. Nur so könne eine „Sitzplatzgarantie“ erfolgen und die Busse für „normale“ Kunden attraktiv werden, so Diewald.

Wie in fast allen ländlichen Räumen ist der ÖPNV auch im Landkreis Straubing-Bogen vom Schülerverkehr geprägt. Dieser stellt das wirtschaftliche Rückgrat der ÖPNV-Erschließung dar, bestimmt im Gegenzug jedoch auch die Fahrplangestaltung mit seinen Sachzwängen. Die Folge ist, dass in den Morgen- und Mittagsstunden viele Busse zu den Schulstandorten fahren oder dort herkommen. Dazwischen fehlt jedoch oftmals eine einigermaßen regelmäßige Buserschließung. Ein kundenfreundlicher Taktfahrplan ist unter solchen Rahmenbedingungen nicht möglich. Fahrgäste, die dieses Busangebot annehmen, haben Seltenheitswert.

An Ferientagen sinkt die Anzahl der Busverbindungen rapide gegen Null. Ebenso ist es an Samstagen und Sonntagen. „Hier kann man etwaige Kunden nicht einfach vor den Kopf stoßen und muss ein entsprechendes Angebot, wenn auch mit weniger Kapazität, vorhalten“, so Martin Kreutz.

Tourismuslinie zwischen Gäubodenbahn und Regentalbahn

Gerade das Fehlen des Linienbusangebots am Wochenende und in den Ferien stieß bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe auf Unverständnis. „Eigentlich bräuchte es gerade dann ein Angebot, dass die Gäubodenbahn und die Regentalbahn miteinander verbindet und den Gästen in den Naherholungsorten zwischen Bogen und Viechtach – insbesondere Bogenberg, Windberg, St. Englmar und Neukirchen – öffentlichen Nahverkehr anbietet, so Arbeitsgruppenmitglied Theo Göldl. Ein starker Umweltverbund als Alternative zum PKW müsse auch die Mitnahme von Rädern im ÖPNV ermöglichen, ergänzte Michael Wittmann.

Intermodalität als Lösungsansatz

„Intermodalität bedeutet, dass ein Weg mit Hilfe mehrerer, vernetzter Verkehrsmittel abgewickelt wird. Der intermodale Verkehr ist ein Instrument zur maßgeschneiderten Mobilitätsdienstleistung und der Verfügbarkeit eines bedarfsgerechten, schnellen, preiswerten und umweltfreundlichen Transportmittels“, stellte Stefan Diewald den Lösungsansatz der Arbeitsgruppe vor.

Neue Nahverkehrsangebote für den ländlichen Raum müssten thematisch zwischen den festen Fahrplanvorgaben eines Linienbusses und der privaten Nutzung eines eigenen Pkw angesiedelt sein. Liniengebundene ÖPNV-Angebote seinen im verstreut besiedelten ländlichen Raum mit einer Reihe von ungünstigen Rahmenbedingungen zu kämpfen, die eine kundenfreundliche Ausgestaltung, welche sich in der Konkurrenz zur weitgehend vorhandenen Autoverfügbarkeit messen kann, nur schwer umsetzbar, so Stefan Diewald, der erklärt. „Nur ein flexibles, nachfragegesteuertes ÖPNV-System kann diese Probleme lösen. Die Arbeitsgruppe ´Nachhaltig mobil im ländlichen Raum` wird sich weiterhin um praktische Lösungen für den ÖPNV im Landkreis Straubing-Bogen bemühen“.

 

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