1952-2022: 70 Jahre Stadterhebung

Veröffentlicht am 07.07.2022 in Ortsverein

Die Stadterhebung als Sternstunde der Geiselhöringer SPD

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Markt Zufluchtsort zahlreicher Vertriebener und die Einwohnerzahl stieg sprunghaft von 5465 (1939) auf über 7900 an. Am 11. Juli 1952 stellte Geiselhörings Bürgermeister Josef Frank im Namen des Marktgemeinderates einen Antrag und führte die Vorzüge des Marktes an, zumal es „noch“ keine einzige Stadt im Landkreis Mallersdorf gab. So wurde Geiselhöring am 16. September 1952 vom damaligen Innenminister und stellv. Ministerpräsidenten Dr. Wilhelm Hoegner zur Stadt erhoben. Die Feierlichkeiten zur Stadterhebung wurden am 21. September 1952, unter Beisein Wilhelm Hoegners, mit einem großartigen Fest begangen.
 

Die Stadterhebung Geiselhörings 1952 und die Blütezeit der Geiselhöringer SPD mit mehr als 130 Mitgliedern haben den gleichen geschichtlichen Hintergrund: Rund 35.000 Menschen kamen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in unsere Region, 13.000 allein in die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing, rund 2.500 nach Geiselhöring. Mit ihrem Wissen und Können, ihrer Religion und ihrer politischen Ausrichtung, aber auch mit ihrem Leid und ihrer Hoffnung beeinflussten und veränderten sie Niederbayern entscheidend.

Auch der politische Neubeginn Bayerns wurde von den Vertriebenen mitbeeinflusst und gestaltet. Vielerorts übernahm die SPD die politische Verantwortung in diesen schweren Zeiten. Sie stellte mit Wilhelm Hoegner den Ministerpräsidenten, er gilt auch als „Vater der Bayerischen Verfassung“. Die politisch Verantwortlichen hatten vor allem die Probleme der Wohnungs- und Hungersnot zu bewältigen. In Geiselhöring war dies Bürgermeister Josef Frank, der im Mai 1952 auf den von den Amerikanern 1945 eingesetzten Hauptlehrer und SPD-Politiker Albert Jungbauer im Amt des 1. Bürgermeisters des Marktes Geiselhöring folgte.

Bürgermeister Josef Frank hatte die schwierige Aufgabe Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Geiselhöring zu integrieren, ihnen Wohnraum und Nahrung zur Verfügung zu stellen sowie Schule und Kindergarten zu organisieren. Viele Infrastrukturmaßnahmen waren nötig und erste Gewerbeansiedlungen schafften Arbeitsplätze. Bei den Wahlen 1956 konnte Bürgermeister Josef Frank sein Amt verteidigen und blieb bis 1966 1. Bürgermeister.

Wilhelm Hoegner wurde zum Ehrenbürger Geiselhörings ernannt und besuchte die Stadt am 11. November 1958 erneut. Dr. Hoegner wurde mit Blumen und Beifall empfangen und sprach im vollbesetzten Plasisaal bei einer Großkundgebung des SPD-Ortsvereins. Der damalige Vorsitzende des Ortsvereins, Josef Hofmeister, richtete seine besonderen Grüße an den prominenten Gast. Bürgermeister Frank übermittelte dem Ehrenbürger namens der Stadt Grüße und wies in kurzen Worten auf das Wohlwollen hin, dass Dr. Hoegner während seiner Amtszeit als Innenminister und als Ministerpräsident der Stadt entgegenbrachte. Der Straßenbau und der Wohnsiedlungsbau innerhalb der Stadt konnten seinerzeit durch die Förderung Dr. Hoegners in großem Umfang in Angriff genommen werden.

Dr. Hoegner bedankte sich für den freundlichen Empfang ein und versicherte den Anwesenden, dass es für ihn als Ehrenbürger eine Selbstverständlichkeit gewesen sei, für die Anliegen der Stadt, wo sich immer ihm die Möglichkeit bot, einzugreifen.

 

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