Pflegeempfang der SPD-Landtagsfraktion

Veröffentlicht am 25.11.2017 in Veranstaltungen

Pflege verbindet Generationen: die jeweils jüngsten und die erfahrensten Pflegekräfte der eingeladenen stationären Einrichtungen wurden von Ruth Müller, MdL (2.v.re) zu einer Informationsfahrt in den Bayerischen Landtag eingeladen. Mit dabei Kathrin Sonnenholzner, MdL (4.v.li.), SPD-Kreisvorsitzender Martin Kreutz (4. v.re.) und Christine Erbinger, Gemeinderätin aus Hohenthann (re.)

 

Gute Pflege in der Praxis

SPD-Landtagsfraktion lud ein zum Pflegeempfang – „Pflege braucht eine Lobby“

Mallersdorf-Pfaffenberg: (pas) Beschäftigte im Bereich der stationären und ambulanten Pflege aus der Region waren von der SPD-Landtagsfraktion ins „Haus der Generationen“ nach Pfaffenberg zu einem Empfang eingeladen. Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller freute sich, dass die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, die Ärztin Kathrin Sonnenholzner persönlich gekommen war und begrüßte mit ihr die zahlreichen Gäste. Ruth Müller stellte kurz aus ihrer Sicht die problematische Situation für die pflegerischen Berufe dar, bevor die Hauptreferentin die Vertreter aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich über die politischen Ansätze der SPD-Landtagsfraktion im Beriech Gesundheit und Pflege informierte. Umrahmt wurde die Veranstaltung vom Streichquartett des Burkhart-Gymnasiums.
 

„Erst seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode hat Bayern ein eigenes Gesundheitsministerium, dass sich um die wichtigen Themen Gesundheit und Pflege kümmert“, stellte die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller eingangs ihrer Ausführungen fest. Wie schwer sich die Politik mit der Akzeptanz der zukunftsweisenden Themen „Gesundheit und Pflege“ tue, zeigten die gescheiterten Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Regierung: “Gesundheit und Pflege waren hier kein Thema“, bedauerte Müller. Auch in der Bevölkerung sei das Thema erst aktuell, wenn man selber oder ein Angehöriger direkt davon betroffen ist. Hier sei es dann unverzichtbar, dass flächendeckend Pflegestützpunkte als Anlaufstellen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen würden. Die Pflegebranche wachse derzeit um 5,6 Prozent im Jahr, verglichen zum  Bruttoinlandsprodukt mit einem Plus von 1,9 Prozent, sei das schon beachtlich. Der Trend gehe weiter zur „Pflege zu Hause“ (+11,6 Prozent) und hier würden die Angehörigen mit 73% die Hauptlast tragen, so die dargestellten Fakten. Der demographische Wandel, vor allem die Alterung der sogenannten geburtenstarken Jahrgänge, würden diese Entwicklung aber umkehren und der Bedarf an Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften werde steigen, so Müller zu den dargestellten Prognosen.

Die Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags, Kathrin Sonnenholzner, ging anfangs auf die aktuellen Finanzsorgen der Krankenhäuser auf dem Land ein und brach eine Lanze für die kleinen kommunalen Häuser. „Wir brauchen ein passgenaues Angebot, das auf die einzelnen Regionen zugeschnitten ist“, so Sonnenholzner. Anschließend berichtete sie über zahlreiche Initiativen der Landtagsfraktion zur Verbesserung der Bedingungen für die Betroffenen wie auch für die Beschäftigten.

Mehr Pflegeeinrichtungen in ländlichen Regionen

Sonnenholzner vermisst eine „zielgerichtete und nachhaltige Politik“ der Bayerischen Landesregierung zur Verbesserung der Pflege im Freistaat. Sie kritisierte vor allem die ungelösten Probleme für eine flächendeckende Versorgung auch ländlicher Regionen mit Ärzten und Pflegeeinrichtungen sowie deren unattraktive Arbeitsbedingungen. Eine große Herausforderung sieht sie darin, den rasch wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Pflegern zu decken. Gesundheitsexpertin Sonnenholzner wies darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen, vor allem aber die gesellschaftliche Wertschätzung dieser Tätigkeiten, verbessert werden müsse. Dazu gehöre nicht nur eine bessere Entlohnung, sondern auch die Schaffung eines positiven Images etwa in Politik und vor allem in den Medien: eines Images, das diese Berufe auch verdient hätten.

„Wir brauchen gute Pflegekräfte, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag“, so Sonnenholzner.  Die Pflegekräfte hätten aber auch einen Anspruch und das Recht auf eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Zur Lösung der Probleme brauche es Mut und Fantasie, so Sonnenholzner, und auch dann gehe es wohl nur in kleinen Schritten weiter. „Wenn wir eine Verbesserung schaffen wollen, dann schaffen wir dies nur zusammen“, stellte die Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags abschließend fest.

In der anschließenden Diskussion stellte sich schnell heraus, wie weit die einzelnen Standpunkte auseinander liegen. Egal ob es um die Einführung einer Pflegekammer, der Zukunft der Pflegeausbildung oder die möglichen Lösungsansätzen ging. Selbst die Einschätzungen zum Eintritt des Pflegekollapses schwankten zwischen zwei und vier und zehn bis 15 Jahren. Einig waren sich die Anwesenden, dass die Pflege eine bessere Lobby brauche und mit der Gründung der Pflegevereinigung, ein erster Schritt getan worden sei. Politik und Gewerkschaften, aber auch alle in der stationären und ambulanten Pflege Beschäftigten müssten sich ihrer Verantwortung bewusst werden und den Willen zur Gestaltung einer besseren Zukunft finden.

 

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 Ruth Müller, MdL.